Ein Jahr im Regen

proudly listed by http://1001-Reiseberichte.de
Tonnenweise Kletter- und Wanderlinx bei
http://www.lampatzer.de

Das Jahr 2002 gab bergmäßig nicht viel her. Immer wenn ich in den Bergen war regnete es. Wie zum Hohn war es ganau an den Wochenenden, an denen schlechtes Wetter angesagt war, oft zumindest brauchbar. Die einzige Ausnahme war die Aktion am Hochtannbergpass Mitte Juni: http://felssturz.bei.t-online.de/touren/2002hochtannberg/index.htm

 

Schon zum Jahreswechsel 2001/2002 gehz los. Selbst im sonnenverwöhnten Sperlonga, wo 2 Stunden Regenpause zum Abtrocknen der Felsen reichen, folgen die Schauer so dicht, dass bis Neujahr an Klettern nur selten zu denken ist. Oder nur für die richtig guten Leute, zu denen wir uns nicht zählen. Die dürfen nämlich die Bergeinsamkeit in der  Luftfahrer- Höhle genießen. :-P

 

Stadtbesichtigung als Ersatzprogramm

 

Bergeinsamkeit in der Höhle :-(
Selbst wenn es hier was für mich zum Klettern gäbe, wäre das kein Platz für mich.

 

 

Unser Verfolger am Weg zum Circeo

 Und zwei der wenigen durchgehend schönen Tagen danach verblödeln wir durch Suchen statt Finden der  Routen am Monte Circeo.
Ein paar mehr Bilder findet man auf Hartmuts Seite http://people.freenet.de/HKoehler/sperlonga.htm und deshalb gibz hier nicht mehr.

Nach einem recht erfolgreichen Anklettern im Tessin geht es über den ersten Mai nach Chiavenna. Es ist dort wunderschön, vor allem ins Val Bodenga muss ich wieder. Das ist übrigens am einzigen durchgehend schönen Tag der Woche - außer am Anreisetag kommt auch diese Woche wieder täglich alles Gute von oben. Dienstag geht es dann in die Nordalpen, in denen Fön angesagt ist, Donnerstag bei Nieselregen an den Brüggler und Freitag frustriert nach Hause.

HimmelfahrtPlus ist dann mit www.polarlicht.org eine Wanderung mit Zelt & Kocher über die Alb angesagt. Die Überraschung der anderen Teilnehmer ist gelungenen (Mittelgebirge sind halt nicht immer flach).  Fast schon unnötig zu erwähnen, dass es Freitag nachmittag zu regnen anfängt. Samstag ist dann etwa auf halber Strecke Tourabbruch angesagt. Nur um uns zu verhöhnen scheint dann am Sonntag die Sonne.

Pfinxten sieht uns das Ammergau - zumindest am Samstag.


Für 2002 typisches Bild in den Ammergauern


Kenzenkessel
 

Sonntag - warum wohl - machen wir einen auf Touri und mischen uns am Schloss Neuschwanstein unter die Japse. Montag fliehen wir ins Eselsburger Tal. Die Schwüle dort macht das Klettern auch nicht zum Genuss.

An Happy Cadaver gehts -fast schon traditionell- in die Sächsische Schweiz. Das Schöne ist, dass dieses Mal der Jens mitgeht. Jens ist Eingeborener. Ich beobachte genau, wo er seine Schlingen legt. Danach steige ich die Touren auch mal vor. Den vielen Hundert Bildern auf teufelsturm.de ist nichts hinzu zu fügen. Ausnahmsweise regnet es nur selten. Aber Temperaturen um den Gefrierpunkt (tagsüber im Juni!) und mitunter heftiger Wind lassen mich alten Sack[tm] um die Gelenke fürchten. Kletterhandschuhe sind halt immer noch nicht erfunden worden. :-( Außerdem sind wir bekleidungtechnisch auch sonst nicht darauf eingestellt. 

Dann kommt die Hochtour mit Hartmut.  Auch hier: Ein Gipfel wie geplant, eine Verlegenheitstour, sonst nur Hüttenwechsel, sofern das Wetter das zulässt. 

Die Kletterwoche in den Bosconero- Dolomiten lässt immerhin zwei Touren wie geplant zu. Hätten wir es geschickter angestellt, hätten sogar vier daraus werden können.

Das nächste Wochenende hat einen anderen Haken. Bei schönstem Wetter ist niemand aufzutreiben, der Samstag mitgeht. So latsche ich bei Gluthitze allein zum Hochvogel. Am Rückweg werde ich -was natürlich?- nass. Aber bei 20 Grad und entsprechender Anstrengung ist der auf die nackte Haut prasselnde Regen eher angenehm. Sogar der (horizontale) Hagel von wenigen Minuten ist nicht tragisch. Auch wenn sich aus dem, was sich zwischen Brust und Bauch angesammelt hat, ein respektabler Schneeball formen lässt.


Gewitter unterm Hochvogel


In der direkten Westwand (Die Krux führt allerdings Kerstin)


Gipfelsieg


Blick zurück -  und trügerische Hoffnung für den Herbst

Sonntag erbarmt sich Kerstin meiner und wir machen nach einer Nacht im halbvollen (d.h. zu 150 Prozent belegten) Prinz- Luitpold- Haus an der nördlichen Fuchskarspitze die Wiederholungsaufgabe (VI+) und die direkte Westwand (VII). 17 Seillängen absoluter Super- Kletterei.
Danach habe ich eine Woche lang üble Schmerzen im Ellbogen. War vielleicht doch nicht so schlecht, meine morschen Knochen nur einen Tag mit so schweren Sachen zu stressen.

Zwei Wochen später wird wg. schlechter Wettervorhersage das Wochenende im Ammergau verschoben. Man wird ja vorsichtig. Montag lese ich dann in der Newsgroup von den tollen Bergtouren, die die anderen gemacht haben. Bei zumindest besserer Vorhersage wird die Aktion eine Woche später gestartet. Einen Kommentar spare ich mir.



Spatziergang zum Hasentalkopf - weiter als bis zu Michael reicht die Sicht nicht.


Die verflucht enge Kenzenhütte zu 15 Oiro pro Nacht gebe ich mir nie wieder - so ein Bushäuschen ist doch deutlich geräumiger. Und zudem eine halbe Stunde näher zur Geiselstein- Nordwand.

Was mich an der Ammergau- Aktion am meisten fuchst, ist dass ich mir danach noch anhören muss "Immer wenn ich mit Dir unterwegs bin regnet es." Von Till habe ich seitdem auch nix mehr gehört.
Genau das Gleiche wiederholt sich jetzt im Zwei- Wochen- Rhythmus fort, nur geht es dieses Mal (wg. überfülltem Gimpelhaus) auf die Gehrenalpe. Die Aktion ist ohnehin ziemlich missglückt, immerhin kann ich (mit viel zu engen Kletterschuhen) meinem uralten Bergfreund Michael (wie immer ohne Helm weil alles unter 4000 Meter kein Berg für ihn ist) die Tannheimer Berge zeigen und eine gemütliche Tour mit ihm klettern (Genießervariante auf den Gimpel). Sonntag früh schlammen wir über die Schneetalalm wieder zum Auto.

Die Tour nach Italien Anfang Oktober ist als einzige längere Tour nicht ertrunken. Nur fehlen mir hier geeignete Tourenpartner.

Anfang November dann geht es dann noch mal zum Saisonschluss auf die
Schneetalalm. Michael macht eine Familientour, Andreas und die schon ewig nicht mehr gesehene Fiffi - oops - Vivien spatzieren gemütlich über die Gaichtspitze zur Alm. Der Hans hat extra für uns 7 noch mal aufgemacht.


Hans bleibt Hans wie er singt und lacht.


Am Gipfel der Gaichtspitze


letztes Licht am Abend


Ganz versteckt im tiefsten Walde liegt die Schneetal-Alm mit tollem Panorama.


Nun, ich muss wohl nicht erzählen, wie es weiter ging. Samstag nachmittag suhlen wir uns hinunter. Der fünfjährigen Anna macht es sichtbar Spaß, sich endlich mal richtig dreckig machen zu dürfen. In diesem Alter gleichen sich Junx und Mädelz halt noch :-).

Die Herbstwanderung der Sektion Alpen.Net  ist ausnahmsweise super - Bei Traumwetter über viele kleine Vorgipfel und außerdem von ganz unten auf den Wendelstein.

Und am Sonntag noch mit Walter in den Kaiser zur Wildererkanzel. Es liegt zwar viel Schnee, aber Kaiserwetter ist trotzdem. Und diesmal schafft es der Regen erst, als wir wieder unten sind.